Jockgrim – hier lässt es sich gut leben.

Unterschriftensammlung für eine Verkehrsberuhigung der Ludwigstraße und Maximilianstraße

Eine Verkehrsberuhigung der Ludwigstraße/Maximilianstraße ist unbedingt notwendig, um die Sicherheit aller Anwohner und Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten – insbesondere die Sicherheit der Kinder und älteren Anwohner.

 Es ist wichtig, dass sich hier unsere Volksvertreter einsetzen.

Dafür unterschreibe ich gerne!

Mit diesem Anliegen sind Anwohner der Ludwigstraße/Maximilianstraße im Frühjahr dieses Jahres von Haus zu Haus gegangen und haben mit ihren Nachbarn in einem persönlichen Gespräch über die Situation in der Ludwig- und Maximilianstraße gesprochen.

Es kamen sehr viele Unterschriften zusammen, und entgegen der Meinung, dass sich nur vereinzelte Anwohner für eine Verkehrsberuhigung interessieren, habe ich im persönlichen Gespräch einen ganz anderen Eindruck gewonnen. Die Mehrheit ist froh, vor allem unsere älteren Mitbürger, dass sich einige Nachbarn dafür einsetzen und darauf aufmerksam machen, dass die Situation für Fußgänger auf unseren Straßen durch das stetig steigende Verkehrsaufkommen sehr unbefriedigend, ja zunehmend gefährlich ist.

Oft besteht auch Ratlosigkeit: Wie soll das Problem denn gelöst werden? Mehrheitlich, kann man sagen, sind die Anwohner, mit denen ich gesprochen habe, gegen Bodenwellen oder Verschwenkungen: „Die machen Lärm und bergen zusätzliche Gefahren, weil ruckartige Ausweichmanöver bei erhöhter Geschwindigkeit provoziert werden“.

In einem sind sich alle einig: „Man fühlt sich abgehängt, nicht angehört, immer wieder vertröstet und in anderen Straße wird auch etwas gemacht.“ So wie jetzt kann es nicht bleiben. Und gut leben möchten alle Bürger in ganz Jockgrim.

Einheitlich wird eine Ausweitung der 30`er Zone von der Ortseinfahrt am Hochhaus bis an den Kindergarten befürwortet und eine konsequente Ahndung der Raser beispielsweise mit fest installierten Blitzern. Immer wieder angesprochen wurden Maßnahmen wie:

  • Schilder an den jeweiligen Ortseingängen, die uns alle daran erinnern, dass die Fußwege nicht breit genug sind und die Straße uns allen gemeinsam gehört, Auto- wie Radfahrern, Fußgängern mit und ohne Gehhilfen und auch Kindern sowie Spaziergängern.

  • Die Geschwindigkeitsbegrenzung vom Abzweig Wilhelmsruhe Richtung Hinterstädtel sollte von 100 auf 70 auf 50 und letztendlich auf 30 Km/h „runterreguliert“ werden (Geschwindigkeitstrichter) und nicht wie derzeit von 100 unmittelbar auf 30 Km/h, was fahrtechnisch gar nicht möglich ist.

  • Ein Schild „Fahrradfahrer kreuzen die Fahrbahn“ vor dem Ortseingang Torberg, weil dort die Fahrradfahrer von dem sehr schönen Radweg die Straße queren – bei  erlaubtem Tempo 100 für Kfz!

Eine Maßnahme für sich allein bringt noch keine Verhaltensänderung. Alle gemeinsam können unterstützend wirken. Verhaltensänderungen brauchen Zeit und müssen politisch konsequent eingefordert werden. Stärkere Verkehrsteilnehmer bekommen immer weiter Rückenwind, indem die Themen ausgesessen und nicht angegangen werden. Man hofft anscheinend, dass der Bürger irgendwann müde ist und dann schon bald nicht mehr nachfragen wird. So ändert sich nichts. Jedoch, der Ton untereinander auf den Straßen wird rauer, weil der Bürger, der nicht angehört wird, sich anders wehrt. All das sind auch Spiegelbilder einer Gemeinde und deren Vertreter – wenn die Bürger untereinander ausfechten, was eigentlich verkehrspolitisch geregelt werden sollte und könnte!

Insgesamt sind bislang 237 Unterschriften zusammengekommen (Stand 01.10.2012).

Stimmen, die nicht einfach ignoriert werden sollten, weil sie sich sonst an anderer Stelle Gehör verschaffen werden. Und seien es nur die täglichen Ärgernisse der Anwohner beim Ausfahren aus ihren Höfen, die tägliche Konfrontation von nicht einsichtigen Autofahren, wenn ein Fußgänger auf dem fast nicht vorhandenen Gehweg läuft, etc.

Unser Hinnerstädtel – Opfer Jockgrimer Verkehrspolitik

Bei der Neujahrsansprache im Ziegelei-Museum wünscht der Verbandsbürgermeister Uwe Schwind  seinem „lieben Freund Jörg“ Scherer „ruhig Blut“, denn „die Verkehrsproblematik wird von den Anwohnern wieder in den Vordergrund gerückt“. Das war alles, was  zum Thema „Verkehr im Jockgrimer Altort“ in der gesamten Verbandsgemeinde offiziell gesagt wurde. Unser Ortsbürgermeister Jörg Scherer brachte bei seinem Grußwort ein paar Witzchen über unseren Bundespräsidenten hervor. Die Gäste des Neujahrsempfangs waren zufrieden.

Wir Anwohner im Altort Jockgrim, der Ludwigstraße und Maximilianstraße, sind es nicht. Hatten wir nicht im letzten Jahr in vielen Gesprächen mit Ortsbürgermeister, Verbandsbürgermeister und Gemeinderat die Dringlichkeit unseres Anliegens dargelegt – die Verkehrsbelastung von 4000 Fahrzeugen pro Tag in der engen Straße, kein Gehweg, der Schulweg der Kinder skandalös!

Wie kann es sein, dass wir hier als Anwohner auf die Barrikaden gehen und die offizielle Lokalpolitik uns nur widerwillig oder gar nicht zur Kenntnis nimmt. Das neueste Gespräch mit unserem Ortsbürgermeister passt da ins Bild. Sind das alles nur unglückliche Umstände, ein verzeihliches Versehen?

Vor jetzt 12 Jahren wurde mit der Ortsrandstraße (Teil I)  offiziell ein neuer, den Anforderungen gewachsener Zugang zum Jockgrimer Ortszentrum in Betrieb genommen, die Buchstraße. Das war tatsächlich eine Entlastung des Hinterstädtels. Nicht nur der Durchgangsverkehr, auch der Zielquellverkehr zum Ortszentrum (Bahnhof, Verbandsgemeinde, Ziegeleimuseum) orientierte sich langsam um. Doch im Herbst letzten Jahres stellten wir überrascht von Mai bis Oktober eine Verkehrszunahme von fast 10% in der Ludwigstraße fest. Und das nach Fertigstellung der Ortsrandstraße Teil II.  Was war passiert? Mit der Herausnahme der Kreisstraße K10 aus Jockgrim wurde die Buchstraße kurzerhand zur verkehrsberuhigten Zone erklärt, Tempo 30 und Rechts vor Links. Eine Anbindung einer 7000-Seelen Gemeinde an das Verkehrsnetz sollte anders aussehen. Und der Verkehr reagiert auf seine Weise, er fließt den Weg des geringsten Widerstandes.

Machen wir einen Praxistest für den Autofahrer, mit einem aktuellen Routing-Programm. Sicher sind Routing-Programme für Autofahrer  keine verbindlichen Fahrhinweise, aber sie spiegeln tatsächliche Verkehrsgegebenheiten und die offizielle Nutzung des Straßennetzes wider. Nebenstraßen werden vermieden. Befragt man http://maps.google.de/ nach dem Weg von Karlsruhe zum Jockgrimer Ziegeleimuseum, wird man heute (31. Januar 2012) durch Hinterstädtel und Bahnhofstraße geführt! Die Strecke ist 300 Meter länger als die Strecke über die Buchstraße. Noch vor einem halben  Jahr wurde die Strecke mit Ziel „Ziegeleimuseum in Jockgrim“ über die Buchstraße geroutet. Auch das sind Konsequenzen der Jockgrimer Verkehrspolitik.

Jockgrimer Verkehrspolitik =
Verkehrsberuhigung in Jockgrim auf Kosten des Hinterstädtels.