Das schöne Hinterstädtelfest liegt nun schon einige Wochen hinter uns. Wieder haben die alten Mauern und romantische Fachwerke Jockgrimer und Besucher verzaubert– für drei Tage!
Nun ist es zwei Jahre her das wir unser Problem als Anwohner und Fußgänger in der Maximilian-und Ludwigstraße noch einmal geschildert haben, diesmal als Antrag an die Verwaltung. Fußgänger müssen in weiten Teilen die Fahrbahn benutzen, immer wieder rauf und runter vom Gehsteig.
Die Antwort der Verwaltung: „… dass in der Ludwigstraße die Mindestfahrbahnbreite einer Landesstraße schon unterschritten ist und somit keine Verbreiterung der Gehwege möglich ist. Die Einrichtung von verkehrsberuhigten Bereichen ist im Bereich einer Landesstraße nicht möglich…Solange das Land Rheinland-Pfalz an der Ludwigstraße als Landesstraße festhält, sind keine baulichen und verkehrlichen Veränderungen möglich.“
Der Gemeinderat konnte sich auch nicht zu einer vorbehaltlosen Unterstützung der Anwohner durchringen. Das Hauptargument von unserer Bürgermeisterin formuliert: „… Mit der Übernahme als Gemeindestraße würden hohe Kosten auf die Gemeinde zu kommen. Wollen wir das?“ Die Antwort des Rates war natürlich „Nein!“. Damit sollte unser Antrag von der Tagesordnung verschwinden.
Fast gleichzeitig wurde vom Rat die Sanierung der Buchstraße beschlossen, Kosten fast 2 Mio€. Auch wir werden diese Kosten zusammen mit allen Einwohnern Jockgrims mit den „Wiederkehrenden Beiträgen“ schultern– viel Geld. Aber ein solcher Betrag wird für die jeweilige Straße ja auch nur alle 20 bis 40 Jahre fällig. Also eine sinnvolle Regelung. Diese Regelung würde auch für die Ludwigstraße als Gemeindestraße gelten. Abgesehen davon würde im Falle einer Rückstufung eventuell anstehende Sanierungen von dem bisherigen Baulastträger übernommen werden müssen. Es geht also nicht um Kosten sondern um den politischen Willen sich für die Anwohner im Hinterstädtel und Altort einzusetzen. „Ihr habt doch gewusst wo ihr hin zieht!“ und „Früher was es viel schlimmer!“ Die Belange der Fußgänger und Radfahrer werden in der Buchstraße vom Rat ernst genommen, in der Maximilianstraße und Ludwigstraße nicht.
Das es bei mehr Engagement der Gemeinde anders geht zeigt die Entwicklung im Altort Wörth. Dort wird die dortige Ludwigstraße zur Ortsstraße abgestuft um Anwohner und Schulkinder zu schützen. Land und Kreis signalisieren Zustimmung! Die hoch kochende Aufregung in der Presse bezieht sich nur auf den Plan der Stadt Wörth Schleichwege im Berufsverkehr zu unterbinden. Bei politischem Willen geht vieles!
Wann endlich wird die „Wiesenweganbindung“ angepackt!
Für ein schönes Hinterstädtel, nicht nur alle zwei Jahre am Hinterstädtelfest. Eine Vision könnte Wirklichkeit werden: Besucher erkunden nach einer Visite im Zehnthaus und einer Stärkung in der alten Zehnthausstube als Fußgänger den Jockgrimer Altort!